Wellenrauschen und Möwengeschrei
Atemberaubende Uferpromenaden, heftige Stürme und eine geschichtsträchtige Vergangenheit prägen die Nordsee, dieses legendäre Gewässer. Römer, Wikinger und der Zweite Weltkrieg haben alle ein bemerkenswertes Erbe an diesen Küsten hinterlassen, was beweist, dass die Nordsee perfekt für Naturliebhaber und Kultursuchende gleichermaßen ist. Machen Sie Urlaub in Dänemark und entdecken Sie die Besonderheiten dieser Region. Wir nennen Ihnen ein paar Geheimtipps, falls Sie etwas Abwechslung suchen, abseits der klassischen Touristenziele.
Per Naturbus nach Langli
Ein ideales Ausflugsziel ist Langli, eine kleine unbewohnte Marschinsel. Die Insel ist ein Vogelreservat und nur zwei Monate im Jahr zu besichtigen. Mit einem besonderen Traktor und einem Naturführer, der unterwegs viele spannende Geschichten und Wissenswertes über Flora und Fauna erzählt, kann man um die Insel herumgehen und mit Glück die Robbenkolonie aus nächster Nähe beobachten. Gummistiefel und ein Fernglas sind dabei unbedingt erforderlich. Möchte man die Insel auf eigene Faust erkunden, sollte man sich über die Gezeiten informieren, da die Insel nur bei Ebbe erreicht und verlassen werden kann.
Ein Stück Geschichte am Strand
Skallingen ist einen Ausflug wert. Es ist eine Halbinsel, gut 7 km lang und liegt zwischen Blåvand, Fanø und Esbjerg. Entstanden ist das Gebiet im Jahr 1634 nach einer Sturmflut. Auf dem Rad fährt man durch Marschland, Salzwiesen und an grasenden Kühen vorbei. Wetterfest gekleidet, man sollte immer auf Wind gefasst sein, durchquert man anschließend ein kleines Waldstück, dann öffnet sich der Blick auf unberührte Natur. Direkt aufs Meer hinaus erstreckt sich ein großes Dünengebiet, das während des Krieges mit 7200 Minen als Teil des Atlantikwalls präpariert, und erst 2012 von Minen geräumt wurde. Möchte man mit dem Auto kommen, ist zu beachten, dass der schmale Weg nur in eine Richtung befahren werden kann. Die Straße endet schließlich am alten Rettungshaus. Von dort aus gehen die meisten zur Spitze, in Richtung Fanø, um Esbjerg zu sehen. Wenn Sie lieber alleine sein wollen, halten Sie sich Richtung Leuchtturm von Blåvand.
Høvlehuset – ein Privatmuseum
Das Museum in einem alten Reet gedecktem Hof aus dem Jahr 1877 zeigt historisches Holzhandwerkzeug aus der Zeit von 1700 bis 1955. Ziel der Ausstellung ist es, Wissen, Verständnis und Erfahrung in der Holzbearbeitung zu bewahren und zu verbreiten – und die Kulturgeschichte in den einzelnen Bereichen aufzuzeigen. Die Sammlung besteht hauptsächlich aus Werkzeugen, die von ehemaligen Handwerkern und ihren Familien in allen Teilen des Landes gesammelt und gespendet wurden. Der Rundgang ist geführt.
Tirpitz oder Blåvand Bunker Museum
Nicht weit von Blåvand befindet sich das architektonisch eindrucksvolle Museum Tirpitz, nach einem deutschen Schlachtschiff benannt, welches aus zwei Bunkern besteht, die durch einen unterirdischen Korridor miteinander verbunden sind. 1944 wurde das Bunkeragglomerat zum Schutz der Stadt Esbjerg gebaut, jedoch aufgrund des Kriegsendes nie fertiggestellt. Es stand nach dem Krieg zunächst leer und wurde dann von einem renommierten Architekturbüro zum Ausstellungsraum umgebaut. Das Museum verfügt über insgesamt vier Ausstellungsbereiche, davon drei für Dauerausstellungen: Der Ausstellungsbereich „Eine Armee aus Beton“ erzählt vom Atlantikwall und persönlichen Geschichten aus der Umgebung. Der zweite Abschnitt, „Geschichten der Westküste“ behandelt die 20.000 Jahre alten Geschichte der dänischen Westküste. „Gold des Meeres“ zeigt die größte Bernsteinsammlung Dänemarks. Bei der temporären Ausstellung dreht es sich um die Minenräumung und zeigt Requisiten und Sets aus dem Film „Land of Mine“. Es besteht die Möglichkeit, den alten Bunker und den Geschützturm mit einer gläsernen Rekonstruktion der Artilleriegeschütze zu betreten.