Camping an der Nordsee – Zelten auf Fanö oder Römö in Dänemark
Wer weite Strände mag, wird die dänischen Nordseeinseln lieben. Aber auch außerhalb der Strandsaison haben Römö und Fanö dem Camper einiges zu bieten.
Urlaub an der Nordsee
Die Nordseeküste ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Hier trifft nordische Gemütlichkeit auf aktive Naturerlebnisse. Gepaart mit der typisch dänischen Gastfreundlichkeit ist der perfekte Urlaub fast schon garantiert.
Für Familien und Aktivurlauber kann es sehr attraktiv sein, zwischen Heide und Dünen mit Wohnmobil und Zelt unterwegs zu sein. Die Campingplätze auf den beliebten Urlaubinseln Römö und Fanö sind modern ausgestattet und bieten in der Regel einen touristischen Mehrwert. Die Region ist trotz ihrer Beliebtheit nicht zu überlaufen und kann sehr gut zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden. Es klingt, als sei das perfekt Urlaubsziel gefunden. Ein paar Dinge gibt es jedoch durchaus zu bedenken.
Auslastung der Campingplätze auf Römö und Fanö
Die beiden dänischen Nordseeinseln Romö und Fanö erfreuen sich bei Touristen großer Beliebtheit. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und dem erklärten Ziel der Entschleunigung sind die Campingplätze in der Nebensaison selten überbucht. In den Sommermonaten, kann es anders aussehen. Zahlreiche Aktivurlauber nutzen während der warmen Sommermonate die günstige Lage öffentlicher Stellplätze, die meist mit Strandnähe und einer relativen Absonderung locken. Es ist ratsam entsprechend im Voraus zu reservieren, wobei die Onlinereservierungen als sehr verlässlich eingeschätzt werden können. Viele Campingplätze bieten zudem Übernachtungsmöglichkeiten in Hütten oder kleinen Bungalows.
Mit welchen Ausgaben ist zu rechnen?
Die Preise für Stell- und Zeltplätze sind auf beiden Inseln sehr ähnlich. Pauschal kann man um die 10 Euro pro Nacht rechnen, unter Umständen plus 3 Euro für Strom. Dazu kommt noch eine Platzgebühr, die, je nach Standort, sehr unterschiedlich ausfallen kann. Für die Anreise sind entsprechend der Reiseroute Fährkosten einzuplanen. Römö kann von Sylt aus mit der Fähre erreicht werden, Fanö von Esbjerg. Nach Römö führt außerdem der Römödamm.
Ist Wildcamping eine Alternative?
In Dänemark ist Wildcampen generell verboten. Es existieren jedoch überall im Land ausgewiesene Plätze, an denen für eine Nacht Zelte aufgestellt werden können. Außerdem können Schutzhütten für Übernachtungen in Anspruch genommen werden. Auch das grundlegende Schlafen im Schlafsack auf dem Waldboden ist gestattet.
Auf der gesamten Fanö Plantage ist freies Campen gestattet, sofern die Zelte nicht von Wegen oder Wohnhäusern aus einsehbar sind. Die Erlaubnis gilt jedoch nur für eine Nacht. Nahe des Aussichtspunktes Annesdjalberg stehen zudem Wetterschutzhütten, in denen 30 Personen spontan übernachten können, d.h. es gibt keinerlei Reservierungsmöglichkeiten.
Ausgewiesene Naturlagerplätze verfügen häufig über Toiletten und fließend Wasser. Die Anzahl der gestatteten Zelte ist stark begrenzte, motorisierte Fahrzeuge sind nicht gestattet.
Auf Römö finden sich nahe Havneby ähnliche Übernachtungsmöglichkeiten. Die Dänen nennen diese Hütten Shelter.
Mit dem Wohnmobil dürfen nachts auf den Inseln nur offizielle Stellplätze angefahren werden. Diese bieten Kurzzeitparkern Quickstopangebote.
Besondere Hinweise zum Wildcamping:
- Wildcamping ist in Dänemark allgemein verboten. Es können empfindlich hohe Bußgelder anfallen.
- Wo Wohnmobile stehen dürfen, ist explizit durch Schilder ausgezeichnet.
- Offizielle Rastplätze bringen verschiedene Vorzüge mit sich (fließend Wasser, Möglichkeiten zum Entleeren der Toiletten…)
- Zelten ist ebenfalls nur auf ausgewiesenen Plätzen gestattet und auf 1-2 Nächte begrenzt
- Mancherorts kann in frei zugänglichen Hütten übernachtet werden
- Es wird in diesem Zusammenhang von Naturlagerplätzen gesprochen
- Feuer darf nur an ausgewiesenen Feuerstellen entzündet werden
- Von den Campern wird ein gesittetes Verhalten erwartet (Keinen Lärm machen, keinen Müll zurücklassen)
- Auf Naturlagerplätzen sind Autos nicht gestattet
Über welche Ausstattung verfügen die Campingplätze?
Die dänischen Campingplätze werden größtenteils als sauber und ruhig beschrieben. Auf den Inseln Römö und Fanö sind sie durchweg naturnah gelegen und befinden sich zudem generell mehr oder weniger in Küstennähe.
Wohnmobilstellplätze weisen häufig einen unebenen Untergrund auf. Um Sandböden oder Grasnarben auszugleichen, kann es sinnvoll sein, sich entsprechende Ausgleichplatten mitzubringen.
Die Pauschale für den Stellplatz enthält häufig schon eine allgemeine Umlage für Strom, Gas, Warmwasser und Internet.
Nicht selten sind die sanitären Anlagen mit angenehm wärmenden Fußbodenheizungen ausgestattet und zudem barrierefrei gestaltet. Überall werden Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung gestellt. Beliebt ist ein entsprechendes Prepaid-System.
Die Plätze haben vor allem Familien mit Kindern viel zu bieten. Ob Zelt oder Caravan-Camping, Camping Dänemark mit Hund und Kindern ist kein Problem. Neben großen Spielplätzen mit den obligatorischen Springkissen können vielerorts Fahrräder und Spielgeräte ausgeliehen werden. Es existieren zahlreiche Hundestrände und die Tiere finden vor jedem Restaurant eine Wasserschüssel. Auf den Campingplätzen selbst besteht Leinenpflicht.
Meist sind grundlegende Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Die Infrastruktur der Inseln erlaubt es in der Regel, in kürzester Zeit zu Fuß oder mit dem Rad weitere Märkte zur Deckung des täglichen Bedarfs zu erreichen. Auf den Plätzen darf Feuer entzündet werden, allerdings nur in ausgewiesenen Bereichen.
Welchen Freizeitaktivitäten kann in Reichweite der Campingplätze nachgegangen werden?
Entlang der weitläufigen Strände sind vor allem Drachenfliegen und Kitesurfing sehr beliebt. Wind geht das ganze Jahr über mehr oder weniger stark, sodass Windsportler keine Flauten zu erwarten haben.
Auch Wassersport in allen Variationen kann betrieben werden, Ausleihstationen für Boards und dergleichen finden sich an unterschiedlichen Anlaufstellen über die Inseln verteilt. Sie sind genauso unübersehbar ausgeschrieben wie der ein oder andere Fahrradverleih.
Radfahrer, Wanderer und Walker finden zahlreiche gut befestigte Wege vor, die allesamt eben angelegt und von daher gut zu bewältigen sind. Diese werden auch von zahlreichen Pferdefreunden genutzt, der Reitsport erfreut großer Beliebtheit auf den dänischen Nordseeinseln.
Es sind zahlreiche Höfe zu finden, die Pferde verleihen. Ein besonderes Highlight sind Reitausflüge durchs Watt.
Zieht sich das Meer zurück, bieten sich zudem für Sammler viele Möglichkeiten, ihrem Hobby nachzugehen. Es werden zahlreiche Muschelarten, Seeschnecken, Seesterne, Seeigel und mit etwas Glück auch Bernsteine angespült.
Selbstverständlich darf an den breiten Stränden auch gebadet werden. Besonders praktisch: die Strände können mit dem Auto befahren werden. Das macht zum einen Spaß und ist zum anderen praktisch. Spart man sich doch die Schlepperei der unvermeidlichen Strandutensilien.
Auf das bunte Treiben, wie wir es aus deutschen Küstenorten kennen, muss zwar nicht völlig verzichtet werden, das Leben geht jedoch deutlich geruhsamer von statten. Einkaufsstraßen sind gemütlich gehalten und auf das Notwendigste begrenzt. Die Häfen gestalten sich eher traditionell. Schrille Leuchtreklamen, laute Diskotheken und überfüllte Bars gehören eher nicht zum Stadtbild. Stattdessen finden sich einige freundliche Restaurants und Cafés.
Landschaftliche Besonderheiten
Die Landschaft wird bestimmt von saftigen Salzwiesen, Heideland und niedrigen Fichtenwäldern. Touristischer Höhepunkt sind die breiten Sandstrände – sie gehören zu den größten Europas.
Das Watt lockt mit zahlreichen interessanten Pflanzen und Tieren, die artenreiche Vogelwelt ist besonders hervorzuheben. Im Herbst können große Schwärm von Staren beobachtetet werden, so groß, dass sie zeitweise die Sonne zu verdunkeln scheinen.
Beste Reisezeiten für Camper
Die dänischen Nordseeinseln haben zu jeder Jahreszeit ihren Charme. Wann sich eine Reise lohnt ist hauptsächlich von den geplanten Aktivitäten abhängig.
Wanderer haben vermutlich das ganze Jahr über Freude an der schroffen Natur. Für Wassersportler ist von Frühjahr bis Herbst Saison. Außer im Hochsommer ist jedoch ein Neoprenanzug empfehlenswert. Der Wind an der Küste kann empfindlich kühl werden.
Im Hochsommer herrschen Temperaturen um die 20 °C. Zwischen Juli und August wir in der Nordsee eine Wassertemperatur von ungefähr 17°C erreicht. Bei Ebbe zieht sich das Meer jedoch sehr weit zurück. Badeurlauber sind gut beraten, sich über die Gezeiten zu informieren, um ihren Tag danach ausrichte zu können.
Die Campingsaison erstreckt sich offiziell über die wärmeren Monate von Mai bis Oktober. Der Herbst auf der Insel ist in der Regel angenehm mild. Festivals und Veranstaltungen finden gehäuft von Mai bis September statt.