Römö – Dänische Nordseeinseln
Im Welt naturerbe Wattenmeer, im Süden von Dänemark, liegt die Nordseeinsel Römö, die zur Region Westjütland gehört. Das Gesicht der Insel prägen vor allem der breiteste Strand Nordeuropas und ausgedehnte Heideflächen. Römö gehört durch die Nähe zur deutschen Insel Sylt und die ideale Lage zu den beliebtesten Ferieninseln überhaupt. Die Nordseeinsel Römö hat eine Fläche von knapp 130 km² (5 km breit und 14 km lang) und wird dauerhaft von etwa 650 Menschen bewohnt.
Die Lage von Römö
Römö liegt im Weltnaturerbe Wattenmeer und ist die südlichste dänische Nordseeinsel. Etwa 6 km entfernt von Römö liegt Mandö, ihre nördliche Nachbarinsel. Die deutsche Insel Sylt liegt 3 km südlich von der Insel. Über den 9,5 km langen Römdamm besteht eine Verbindung zum Festland. Dieser verbindet die Nordseeinsel mit der Kleinstadt Skærbæk und wurde zwischen 1939 und 1948 erbaut. Jährlich wird der Damm von fast 3000 Fahrzeugen genutzt.
Im Süden wird sie durch das 40 Meter tiefe Lister Tief begrenzt und im Norden vom Juvredyb Juvre-Tief. Dabei verändert sich die Inselform fortlaufend. So war im Südwesten von Römö bis 1850 der Havsand noch eine eigene Sandinsel, jedoch ist er nach 1850 mit der Insel verschmolzen. Die Insel lässt auch der Sand von der Westküste Sylts, der durch die Winterstürme angeschwemmt wird, weiter wachsen. Weil die Grenzen zwischen Land und Meer unklar sind und die Größe von Römö nicht exakt zu bestimmen ist, schwanken die Größenangaben zwischen 120 und 140 km².
Von Kriegen und Walfängern auf Römö
Die Bevölkerungszahl stieg trotz politischer Konflikte in der Geschichte von Römö stetig. Der Hauptgrund dafür war, dass die Seefahrt auf Römö im 16. Jahrhundert einen großen Stellenwert einnahm. Römö fungierte zeitweise sogar als Hochseehafen für Ribe. Nach und nach siedelten sich auf der rauen Nordseeinsel Römö durch die wachsende Seefahrtbeliebtheit auch die ersten Walfänger an und bescherten der Insel großen Reichtum im 17. Und 18. Jahrhundert.
Römö verfügte in der Hochphase des Walfangs über 40 Kommandeure. Am 21. Februar jedes Jahres wird ihnen zu Ehren ein großes Feuer beim Auslaufen der Walfängerschiffe angezündet. Durch die Kontinentalsperre im Jahr 1806, die von Napoleon gesetzt wurde sowie die fast vollständige Ausrottung des Glattwals, ging der Walfang rasch zurück.
Für einen sehr langen Zeitraum war die Nordseeinsel auch aufgrund des Deutsch-Dänischen Krieges in ein dänisch und ein deutsch regiertes Gebiet eingeteilt. Von 1867 bis 1920 hatte auch die Provinz Schleswig-Holstein die Verfügung über Römö. Der Badetourismus blühte schon zu dieser Zeit, jedoch gingen die Einwohnerzahlen gleichzeitig stark zurück.
Die Wirtschaft konnte erst mit dem Deichbau nachhaltig in Schwung gebracht werden. Römö war schließlich im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht besetzt. Von dort aus bewachte die Wehrmacht mit dem Seeelefant-Radargerät die gesamte Deutsche Bucht. Hier entstand eine Reihe großer Bunkeranlagen, da britische Angriffe auf Römö erwartet wurden. Diese Bunkeranlagen können auch heute noch teilweise besichtigt werden.
Siedlungen und Orte auf der Nordseeinsel
Der Hauptort von Römö ist Havneby. Dort leben mehr als die Hälfte aller Einwohner der dänischen Nordseeinsel, etwa 300 Menschen. In den letzten Jahrhunderten wuchs und verwandelte sich der Ort vom unscheinbaren Fischerdörfchen zur beliebten Touristendestination. Mehrmals täglich bringt die Fähre aus Sylt mehrere Besucher in den Ort. Havneby machen der neue Yachthafen, verschiedene Restaurants und ein Shopping-Center zu einem Anziehungspunkt. Der Krabben- und Fischfang gilt immer noch als eine wichtige Einnahmequelle.
Lakolk liegt im Westen der Nordseeinsel Römö und ist als Römös Badeort bekannt. Er liegt geschützt hinter den Dünen. Einer der breitesten Strände Europas erstreckt sich auf dessen anderer Seite, mit Restaurants, Cafés, Geschäften und Ferienunterkünften. Hier finden Touristen alles, was für den Aufenthalt benötigt wird – von Drachenläden und Kunstgeschäften bis hin zu Supermärkten.
In der Region Bolilmark herrscht weniger Trubel. Bolilmark liegt in der Mitte der Insel und ist ein recht großes Ferienhausgebiet, jedoch können auf den ersten Blick die Ferienhäuser kaum entdeckt werden. Sie liegen gut versteckt zwischen dem dichten Wuchs der wunderschönen Heidelandschaft. Mit der Umgebung verschmelzen noch besser die mit Bepflanzung geschmückten Dächer. Diese dienen eigentlich der Isolierung, jedoch haben sie auch einen gewissen Tarneffekt. In der Siedlung gibt es allerdings keine Einkaufsmöglichkeiten. Zum Einkaufen geht es entweder nach Havneby oder nach Lakolk. Vesterhede und Kirkeby im Süden, Kongsmark und Tvinsmark im Osten sowie Toftum und Juvre im Norden der Insel sind weitere kleine Ortschaften auf der Nordseeinsel Römö.
Römö’s herrliches Eiland
Heute gehört Römö zur Region Syddanmark, wie der Rest von Nordschleswig. In den letzten Jahrzehnten ist die Nordseeinsel zu einem der beliebtesten Urlaubsdestinationen in Dänemark geworden. Sie ist sowohl durch die interessanten Sehenswürdigkeiten, der herrlichen Natur und seiner Beschaulichkeit als auch durch das einmalige Gefühl, sich frei bewegen zu können, zu einem beliebten Reiseziel geworden. Zwar stehen einige Gebiete unter Naturschutz, jedoch sind die meisten davon frei zugänglich und können für verschiedene Aktivitäten wie Wandern, Radeln und Reiten genutzt werden. Auch außerhalb der Insel ist Römö wegen seiner Lage sehr interessant, da zahlreiche Ausflüge gemacht werden können.
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